Mir-doch-egal

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Dienstag, 29. November 2011

Vampire Knight (5)


„Seid ihr jetzt offiziell zusammen?“ Akemi konnte ihre Neugierde kaum verbergen, wie Akira bemerkte. „Jaaa… nein… Vielleicht!“, antwortete sie. „Wir dürfen ja eigentlich nicht zusammen sein! Aber mir ist das auch egal.“
Akemi hob einen Augenbraue. „Ihr habt euch geküsst. Also seid ihr zumindest inoffiziell zusammen! Aber dürfen das jetzt auch andere wissen?“ Akira schaute genervt. „Frag mich was Leichteres!“, forderte sie. „Akemi-san und Akira-san! Ihr kriegt nichts vom Unterricht mit! NACHSITZEN!“, schaltete sich der Lehrer ein. Akemi und Akira sahen sich an und seufzten einstimmig. Es gab eben wichtigeres als Unterricht! Warum konnten Lehrer das nicht verstehen?

Wenigstens konnten sie zusammen Nachsitzen. Und zwar alle zusammen. Yuki war mal wieder im Unterricht eingeschlafen, Zero war erst zur dritten Stunde gekommen und Aido hatte es auch ganz ‚zufällig‘ geschafft, Nachsitzen zu müssen.
„Irgendwann müssen wir einführen, dass Vertrauensschüler nicht mehr Nachsitzen müssen.“, seufzte Yuki von ihrem Platz aus. Akemi nickte zustimmend. Akira war… anderweitig beschäftigt und im Moment nicht ansprechbar. Zero saß cool auf seinem Platz und spielte mit dem Abzug seiner Bloody Rose. Und obwohl Akemi und Yuki sich gut verstanden, konnten sie kein richtiges Gespräch führen.
„Würdest du bitte deine Bloody Rose weglegen? Das Ding macht mich ganz nervös!“, beschwerte sich Akemi nach einer Weile. Zero lächelte spöttisch und zog eine Augenbraue hoch. „Hast du Angst, dass ich dich erschießen könnte?“, fragte er. „Nein. Diese Waffe ist bei Menschen sowieso nutzlos… aber du könntest d-“ Akemi klappte ihren Mund lieber zu, bevor sie etwas furchtbar Dummes vor versammelter Mannschaft sagen konnte. „Ich könnte was?“ Ein ironisches Lächeln lag auf Zeros Lippen. Akemi drehte sich verärgert weg. „Ach vergiss es.“ In Sekundenschnelle packte sie ihre Sachen und verließ das Klassenzimmer. „AKEMI-CHAN! Wir müssen Nachsitzen!“, rief Yuki ihr noch hinterher, aber ihr orangener Lockenschopf war schon durch die Tür verschwunden. Wütend drehte sich Akira von ihrem Lieblingsvampir weg und zu Zero hin. „Was ist denn eigentlich dein Problem? Warum hasst du sie so?“, fuhr sie ihn an. Er blinzelte verwirrt. „Ich hasse sie nicht! Ehrlich gesagt, mag ich sie… ziemlich gern…“, nuschelte er. „WORAUF WARTEST DU DANN NOCH?! LAUF IHR SOFORT HINTERHER!“, schrieen Akira und Yuki im Chor.

„Akemi!“, erklang Zeros Stimme hinter ihr. Was wollte der den nun? Sie noch mehr ärgern? „Wenn du mir nichts Produktives zu sagen hast, brauchst du erst gar nicht anfangen!“, erklärte sie.
Und Zero schwieg. Genervt drehte sich Akemi zu ihm um. Irgendwie schien Zero mit sich selbst zu ringen, bevor er einen Schritt auf sie zumachte. Noch einen. Zögerlich legte er ihr eine Hand an die Wange. Akemi errötete. Was um Himmels Willen tat er? „Wenn du rot wirst, siehst du wirklich hübsch aus.“, sagte er plump, aber lächelte Akemi so umwerfend an, dass sie darüber hinwegsah. Sie stand nun verlegen vor ihm, Knie und Arme einen nutzlose, wabbelige Masse, der sie nicht über den Weg traute; aber sie lächelte. Dieses Lächeln reichte für Zero aus, um seinen Entschluss zu treffen. Er beugte sich vor und legte seine Lippen auf ihre. Akemi riss überrascht die Augen auf, schloss sie allerdings sofort. Wieder konnte sie dunkelrote Rosen riechen. Zeros Zunge stieß  leicht gegen ihre Lippen und sie gewährte ihm Einlass. Auch ihre Arme konnte sie wieder bewegen, denn sie wühlte sich durch seine Mähnte, während sich die Intensität des Kusses steigerte.
Schwer atmend ließen sie schließlich von einander ab. Allerdings hielt die Pause nicht lange, denn Sekunden später lag Akemi wieder in Zeros starken Armen und konnte sich keinen schöneren Ort auf der Welt vorstellen.

Im Klassenzimmer erlöste die Schulklingel auch die restlichen Nachsitzenden. Und während Yuki einer Einladung Kanames folgte, schlenderten Akira und Aido Hand in Hand durch die Gärten. Es war ziemlich kalt und so störte kein Day-Class Mädchen die Zweisamkeit. „Du könntest so werden wie ich.“, sagte Aido auf einmal aus heiterem Himmel. Akira wäre fast hingefallen, so überrascht war sie. Tatsächlich konnte sie sich fangen, schnitt sich jedoch an einem Glassplitter. Wie kam der denn auf den Weg? „Verdammt!“, fluchte sie, als sie das rote Nass betrachtete, dass ihr den Handrücken runterfloss. Dann überraschte sie sich selbst und Aido, indem sie ihm ihre Hand hinstreckte und sagte: „Lass es uns nicht verschwenden.“ Sie hatte Aido wirklich überrumpelt. „Du… bietest mir dein Blut an?“, fragte er. „Ja, und jetzt nimm, bevor es mir den Ärmel der Bluse einsaut >.<“
Aidos Zunge fuhr zärtlich über ihre Hand und legte nur einen ungefährlichen Schnitt, der bald verheilen würde, frei. „Du schmeckst köstlich.“ Aido konnte sich den Kommentar nicht verkneifen. „Aber jetzt bist du meinem Vorschlag ausgewichen. Ich habe mit Kaname-sama gesprochen. Er würde dich zum Vampir machen.“, wiederholte er. Akira stockte der Atem. Eine Vampirjägerin, die sich zum Vampir machen ließ? Ein Skandal. Mehr noch – ein Grund für jeden Vampirjäger, sie zu töten. Warum machte sie sich verdammt nochmal keinerlei Sorgen darum? „Ja.“, sagte sie entschlossen. „Ich will schließlich nicht alt werden, während du so bleibst!“, fügte sie hinzu. Aido lächelte sie strahlend an. „Habe ich dir schonmal gesagt, dass ich dich liebe?“, fragte er. „Nein, aber gut zu wissen. Ich liebe dich nämlich auch!“, zwinkerte Akira vergnügt. Konnte es einen perfekteren Augenblick geben?

Sonntag, 20. November 2011

Vampire Knight (4)

Akira betrat leise ihr Zimmer, wo Akemi schon ruhig schlief. Oder auch nicht. Sie saß aufrecht im Bett und saß ungewöhnlich blass aus. „Hey… was ist mit dir los?“, fragte Akira. „Ich… weiß nicht. Ich bin aufgewacht, weil mein Herz geklopft hat, als wollte es mir aus der Brust springen. Und jetzt ist mir total übel und schwindelig.“ Akemi drückte die Handballen auf die Augen, die schon deutliche Augenringe aufwiesen. Auf ihrer blassen Haut hob sich kaum der Verband um ihren Hals ab. „Akemi. Du weißt was los ist. Du müsstest eigentlich ins Krankenhaus.“, stellte Akira klar. „Nein!“ Akemi hatte zu schnell geantwortet. „Muss ich dich wirklich fragen, welchen Vampir du schützt? Das sind alles klassische Anzeichen von Blutarmut.“ Akira legte den Kopf schief. Sie hatte immer geglaubt, dass Akemi Takuma Ichijo (Der ist auch toll *-*) immer am meisten gemocht hatte – aber der würde sicherlich nicht so viel Blut von ihr trinken! Akemi neigte den Kopf leicht nach vorne, sodass ihre orangen Locken mit den roten Spitzen ihr Gesicht verdeckten. „Na komm schon, welcher Night-Class-Schüler hat dir das angetan?“, fragte Akira drängender. Sie würde ihm gehörig in den Arsch treten! Ganz sicher! „Nicht Night-Class… Es war Zero.“, flüsterte Akemi. Verwirrt setzte sich Akira neben ihre Freundin. „Der? Wie? Was? Wann? Wo? Du hast gerade mein Weltbild total umgekrempelt, ist dir das klar?“ Es funktionierte – Akemi lächelte zumindest wieder! Letzten Endes vergingen die Stunden bis die beiden Vertrauensschülerinnen ‚aufstehen‘ mussten ohne dass sie nochmal schlafen konnten. Es gab schließlich interessante Geschichten zu erzählen! Und auch wenn Akemi etwas erstaunt über Akiras ‚Ausflug‘ war, respektierte sie doch die Entscheidung ihrer Freundin.
„Es wird Zeit aufzustehen… höhö…“, kichterte Akemi nach einer Weile. Dann sagten die Mädchen wie aus einem Mund: „Ich geh zuerst ins Bad!“, nur um erneut loszulachen. „Naja, kein Problem! Der Rektor hat ja auch noch ein Badezimmer für uns… Dann werde ich wohl das benutzen^^“, beschloss Akemi nach einer Weile.

Die Tür klemmte. Akemi hasste es, wenn die Tür klemmte. Irgendetwas blockierte die Klinke von innen, aber nach ein paar Versuchen war der Widerstand weg und sie konnte die Tür offnen. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht riss sie die Tür auf – und schlug sie sofort wieder zu. Die Tür war absichtlich blockiert worden, denn unter der Dusche stand niemand geringerer als Zero. War das Schloss kaputt? Oder hatte er gedacht, er bräuchte nicht abschließen? Jedenfalls hatte ihr solch eine Begegnung gerade noch gefehlt.

Akira rannte summend die Treppen runter und wäre fast gegen die nächste Wand geklatscht, als sie plötzlich eine gewisse Stimme vernahm. „Warum so fröhlich, Jägerin? Warst du etwa dreißt genug, ohne mich weiterzuträumen?“ Aido lehnte lässig an der Wand. „Aido? Was machst du hier?“, fragte Akira verwundert. „Dich abholen, wonach sieht es denn aus?“, grinste er verschmitzt. Sie musste bei dem Anblick ebenfalls grinsen und lief zu ihm, um ihn mit einem Kuss auf die Wange zu begrüßen. Er tat, als würde er schmollen. „Gibt es heute etwa nicht mehr?“, stichelte er. Aber Akira seufzte. „Du weißt genausogut wie ich, dass wir uns eigentlich gar nicht in der Öffentlichkeit zusammen sehen lassen können. Ein Vampir und eine Jägerin… Das ist eigentlich unmöglich.“, erklärte sie. „Es ist eigentlich auch unmöglich, dass ein Vampir die Day-Class besucht, oder?“ Aido grinste süffant und verwickelte Akira in einen stürmischen Kuss. Akira genoss es und atmete Aidos Geruch tief ein. Er roch nach Schnee. Und ein bisschen nach… Schokolade? //Süß genug dafür ist er jedenfalls^^//, dachte Akira.

Akemi lief wie ein Tiger im Käfig vor dem Badezimmer hin und her, in dem sie eben Zero… gesehen hatte. Was sollte sie ihm nur sagen? Oder sollte sie abhauen? Als sie kurz davor war, letzteres in die Tat umzusetzen, öffnete sich die Tür und ein super-sexy Zero mit offenem Hemd und nassen Haaren trat aus dem Badezimmer. „Zero… ich… es tut mir Leid… ähm…“ Akemi war sich sehr wohl bewusst, dass sie Gefahr lief, zu sabbern. Deshalb klappte sie ihren Mund lieber zu, da sowieso nichts produktives herauskam. Aber Zero grinste nur süffant und wuschelte ihr durch die Haare. „Wer ist denn jetzt das Kleinkind hier?“ Bevor Akemi die Chance hatte, zu antworten, beugte er sich zu ihr runter und gab ihr einen kleinen, süßen Kuss auf die Stirn. „Jetzt sind wir wenigstens quitt.“, erkläre Zero ihr und ließ sie sprachlos vor dem Badezimmer stehen.

Dienstag, 15. November 2011

Vampire Knight (3)


In Zeros Jacke gewickelt trat Akemi ans Fenster. „Zero…?“ Ihr Atem schlug sich am Fenster nieder.  „Zero… bist du durstig?“, fragte sie leise, als hätte sie Angst vor der Antwort. Dabei war sie von dieser rationalen Reaktion weit entfernt. Zero antwortete nicht. Als sie sich umdrehte, sah sie, dass er angestrengt auf den Boden starrte. Akemi überwand mit der Geschmeidigkeit einer Jägerin die Distanz und drückte Zero gegen die Wand. „Sieh mich wenigstens an.“, forderte sie. Zero blickte auf, ein gequälter Blick traf ihren. Ein Blick aus roten Augen.
Er war schnell, das musste man ihm lassen. In einem Sekundenbruchteil hatte Zero den Spieß umgedreht und drückte Akemi an die Wand. „Ich bin ein Monster geworden. Eine Bestie in Menschengestalt. Seit ich durstig bin, will ich dein Blut, Akemi. Wie könnte ich also widerstehen?“, sagte er. Ihre Atmung beschleunigte sich, als ihr Blick über seine Fangzähne glitt. „Aber ich muss.“, fügte er hinzu und schloss die Augen. Als er sie wieder offnete, waren sie nicht mehr rot. Nur die Wunde an Akemis Hals erinnerte sie noch an das, was er war.


„Trink.“ Akemi schrak selbst beim Klang ihrer Stimme zusammen. Zero sah sie an, als hätte sie den Verstand verloren. „Trink. Die Wunde ist schon da. Sie verheilt nicht schneller oder langsamer, wenn du nochmal trinkst.“  Damit war das rationale Denken in Akemi wohl völlig ausgestorben. Sie forderte einen Vampir auf, ihr Blut zu trinken! Zero beugte sich zu ihr vor. Sie hob die Hand, um sich die Haare aus dem Nacken zu streichen, aber Zero hielt sie mitten in der Bewegung fest. „Akemi!“, fuhr er sie an, „ich bin kein Vampir auf dem Weg zum Level E! Sondern ein Level D. Ich kann mich kontrollieren.“
„Dann hast du mir wohl etwas voraus.“, antwortete Akemi. Sie legte behutsam ihre Hände an sein Gesicht und näherte sich ihm zaghaft. Kurz vor ihrem Ziel (seine Lippen muhahahahaha xD) verließ sie der Mut und sie drückte ihm nur flüchtig die Lippen auf die Wange, bevor sie den Raum, immernoch nur mit Zeros Jacke und dem kurzen Rock der Uniform bekleidet, verließ.

//In meinen Träumen… das ist doch bescheuert!  Ich kann mich fast nie an meine Träume erinnern v.v//, dachte Akira. Sie hatte sich auf ihr Bett geflext und versuchte, einzuschlafen. Es blieb auch beim Versuch, denn ihr kam eine wundervolle Idee. Sie hatte in Schuluniform unter der Decke gelegen, da sie sowieso zur Wache wieder aufstehen musste… Wozu also umziehen? Akira machte sich schonmal auf den Weg zum Treffpunkt, wo Akemi und Zero, die unglücklicherweise heute zusammen Wache hielten, bestimmt zu finden sein würden. A propros… Sie musste Akemi unbedingt noch nach der Bisswunde fragen! Später.
„Hey ihr zwei!“, rief sie fröhlich, beschwingt vor lauter Vorfreude und trat augenblicklich in einen metaphorischen Kühlschrank, als sie sah, wie es zwischen Akemi und Zero stand. Eiszeit war gar kein Begriff. „Ihr könnt für heute Schluss machen, ich kann sowieso nicht schlafen.“, verkündete sie trotzdem und fing noch einen dankbaren Blick von Akemi auf, ehe die sie und Zero sich verzogen.
Kaum allein, begann Akira schon Aidos Zimmerfenster zu suchen. Es dauerte nicht lange, da hatte sie es entdeckt. Es stand sogar ein Stückchen offen – perfekt. Geschickt kletterte Akira an der Außenmauer der Cross-Academy entlang. Mit dem Fuß stieß sie das Fenster weiter auf und schlüpfte in Aidos Zimmer. Aidos Zimmer ohne Aido. Wo steckte der Kerl nur? Sie setzte sich aufs Bett. //Ganz toll. Umsonst hergekommen.// Ein Knirschen holte sie in die Realität zurück. Am Fenster bildete sich… eine Eisblume! Aber wie-
„Aido!“, flüsterte sie ins Halbdunkel des Zimmers. „Ja?“ Als Akira die Stimme hinter sich hörte, fuhr sie erschrocken herum. „Wann?“, fragte sie, aber er ließ nur ein schelmisches Grinsen aufblitzen. „Sag, was macht eine Vertrauensschülerin in meinem Zimmer?“, stichelte er. Akira verdrehte die Augen. „Ich dachte, ich erscheine lieber in deinen Träumen… und außerdem: was macht ein Mädchen wohl nachts im Zimmer eines Jungen?“ Aido tat, als würde er nachdenken, dann grinste er und kam Akira langsam näher. Wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht stoppte er. „Jetzt küss mich schon, Baka. Es ist dein Traum.“ Seine Lippen waren unglaublich sanft auf ihren. Es war unglaublich, überwältigend und bittersüß. Und der Kuss schmeckte einfach nach… mehr. Akiras Hände fanden Halt in Aidos Haaren, während er die Arme um ihre Hüfte schlang. Aidos Hände blieben allerdings nicht dort. Die Küsse wurden intensiver und Aidos Hand schob sich langsam, aber zielstrebig unter Akiras Bluse immer höher. Kurz vor der ‚kritischen Höhe‘, wie Akemi es genannt hätte, löste sich Akira von Aido. Er sah sie enttäuscht an. „Ich mag dich, Hanabusa. Aber einen Traum in einer Nacht vollständig zu träumen, wäre langweilig. Viel interessanter ist es, später weiterzutäumen.“ Mit diesen Worten verschwand sie, als wäre sie tatsächlich nichts weiter als ein Traumbild gewesen.

Montag, 14. November 2011

Vampire Knight (2)

Es geht nahtlos weiter ^3^
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Akemi lief zielstrebig den Gang entlang. Mehr oder weniger. „Akemi. Du schwankst. Du blutest. Und du hast einen Schock. Lass mich dir helfen.“ Akemi drehte sich zu Zero um. „Du willst mir also helfen? Da fällt mir was Gutes ein: Stirb.“, giftete sie. Mit diesen Worten auf den Lippen klopfte sie an die Tür des Rektors. „Herein!“ Akemi drückte die Klinke nach unten und öffnete die Tür. „Kaien Cross. Es gab einen kleinen Zwischenfall.“, berichtete sie. Aber bevor der Rektor zur Heulsuse werden konnte, redete Akemi schnell weiter. „Ich habe während des Unterrichts draußen einen Level-E bemerkt. Also verließen Zero und ich in der 5-Minuten-Pause das Klassenzimmer. Ich hatte zuerst versucht, den Vampir allein aufzuhalten, aber der Abzug meiner Bloody Rose klemmte. Deshalb hat er mich erwischt. Glücklicherweise konnte Zero mir helfen. Ich bräuchte also einen Verband, bitte.“ Es nützte alles nichts, der Rektor brach in Tränen aus und umarmte Akemi und Zero abwechselnd unter Beteuerungen, dass es so froh sei, dass nichts schlimmeres passiert sei. Zero warf Akemi immer wieder verwirrte Blicke zu. „Aber!“ Akemi unterband jeglichen Versuch Zeros, die wahre Geschichte zu enthüllen, indem sie ihm so fest es ging auf den Fuß stand. „Du schuldest mir was!“, zischte sie, als Kaien gerade damit beschäftigt war, Verbandszeug zusammenzusuchen.
„So… hier bitte!“ Kaien überreichte Zero das Verbandszeug. „Du kümmerst dich heute bitte noch um Akemi.“

Akemi knöpfte ihre Bluse auf und warf sie in die nächstbeste Ecke. Das Blut würde sie später auswaschen. Bevor sie unter der Bettdecke verschwinden konnte, kam Zero schon ins Zimmer, ohne anzuklopfen. „Hier ist noch eine Medizin…“ Zero schaute von der Flasche in seiner Hand auf und stockte. Schnell wandte er sich ab. „Ach lass den Quatsch. Du weißt, wie Frauen aussehen. Wir sind nicht mehr 13 und 14, sondern 17 und 18. Benimm dich auch so.“, versetzte Akemi ungerührt. Sie überwand die kurze Distanz und nahm Zero die Medizin aus der Hand. „Und was soll das jetzt sein?“, wollte sie wissen.

Akira war nach „Ausfall“ von Akemi und Zero die Aufgabe zugefallen, Aido sein Zimmer zu zeigen. Wer hätte es gedacht? Sie schien es gar nicht zu stören. Im Gegenteil. Akira dachte über Dinge nach, die sie um nichts in der Welt verraten hätte… zum Beispiel, dass die Liebe zwischen Vampirjägerin und Vampir sehr romantisch war. Vor allem, weil es sich um verbotete Liebe handelte. Sehr reizvoll für das braunhaarige Mädchen. Nein. Sehr reizvoll. Halt, um es richtig auszudrücken: verdammt reizvoll!

Bevor Zero sich umdrehte, um ihr zu antworten, schälte er sich aus seiner Uniformjacke. Akemi betrachtete versunken, wie sich das weiße Hemd über seinen Muskeln spannte. Moment. Zero hatte sie eben erst gebissen und sie schmachtete ihn schon wieder an? Irgendwas lief hier falsch. Verdammt falsch.
„Zieh wenigstens meine Jacke an.“ Zero hatte Akemi immernoch den Rücken zugedreht und strecke ihr nun seine Jacke entgegen.  „Kleinkind.“, murmelte sie, schlüpfte aber trotzdem in das ihr dargebotete Kleidungsstück. „Damit hat das nichts zu tun…“ Zero drehte sich nun endlich zu Akemi um und fixierte sie aus hellvioletten Augen, die ihr Herz unweigerlich zum Schlagen brachten.  „Allein dass ich das Blut an dir noch riechen kann, macht es für mich sehr schwierig… mehr halte ich nicht aus“, würgte er schließlich eine Erklärung hervor. //Und schon wieder geht es um mein Blut.//

Akira und Aido standen nun vor der Tür zu seinem Zimmer. Er zwinkerte ihr verschmitzt zu. „Ich seh dich dann in deinen Träumen!“, sagte er noch, bevor er ihr die Tür vor der Nase zuknallte. „Baka…“, flüsterte Akira noch, war aber insgeheim geschmeichelt von seinen Worten.

Sonntag, 13. November 2011

Für Aileen-chan :3 und für mich^^

Die erste Doppel-Lovestory, die ich schreibe! Ich habe mir erlaubt, einfach Akira und Akemi zu nehmen und sie an der Cross-Akademie als zusätzliche Vertrauensschüler und Vampirjäger einzusetzen. Normalerweise besuchen sie genau wie Zero und Yuki die Dayclass. Den Schreck ihres Lebens bekommen die beiden, als plötzlich ein Vampir in Dayclass-Uniform auftaucht und offensichtlich am Unterricht teilnehmen will!
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Wie jetzt? Vampir in der Dayclass? Akemi und Akira warfen sich verständnislose Blicke zu. Allgemeine Planlosigkeit. Dann Gelächter. „Du bist dran.“Akira grinste süffant. Akemi verzog das Gesicht, bevor sie sich umdrehte, um mit Zero zu reden. „Was meinst du?“, fragte sie.  Zero warf ihr einen der vernichtendsten Blicke zu, den er draufhatte. Das tat er immer, wenn Akemi versuchte, mit ihm zu sprechen. Was auch der Grund dafür war, dass Akira und Akemi sich abwechselten, mit Zero zu reden. Typischer Stirb-Moment. Akemi funkelte böse zurück. Zero grinste ob der Grimasse, die Akemi dadurch schnitt. „Ich meine, dass Kaien Cross das wohl erlaubt hat, was ihr beiden Möchtegern-Vampirjägerinnen wohl auch mitbekommen hättet, wenn ihr nicht zu sehr damit beschäftigt gewesen wärt, über Jungs zu reden.“ Akemi drehte sich schnell weg, bevor Zero die Röte bemerkten würde, die dabei war, ihr die Wangen hochzukriechen.
Akira hatte gerade den lautlosen Lachflash ihres Lebens. „Ach, Fresse.“, knurrte Akemi. „Kümmer du dich lieber um den Sunny-Boy aus der Night-Class.“ Zu Akemis Verwunderung wurde Akira nur noch mehr von Lachkrämpfen geschüttelt. „Wortwitz!“, keuchte sie zwischen den Anfällen. //SUNNY-boy aus der NIGHT-class… wie witzig.//, dachte Akemi ironisch. Aber ebendieser Sunny-Boy riss sie aus ihren Gedanken. „Darf ich mich zu dir setzen?“ Hanabusa Aido lächelte Akemi und Akira an, was letztere dazu veranlasste, sofort wieder normal zu werden… naja, so normal Akira eben sein konnte. „Äh… Klar darfst du dich neben mich setzen.“ Akemi fragte mehr, als dass sie antwortete. Hanabusa lächelte und glitt geschmeidig auf den freien  Platz neben ihr. Er trug jetzt eine schwarze Uniform, die ihm, wie Akemi und Akira beide zugeben mussten, wirklich gut stand. Das weiß seiner Haut war ein hübscher Kontrast zum schwarz. Akemi ignorierte die eifersüchtigen Blicke der anderen Day-Class Mädchen. Allerdings kam von Akira fast der gleiche Blick zu ihr hinübergesegelt. „Keine Sorge!“, raunte Akemi ihrer besten Freundin zu, „Wir können nachher Plätze tauschen!“ Die Stunde bei Yargari war schnell zuende und Akemi sah mit Bewunderung, dass Aido während der Unterrichtszeit eine schöne Zeichnung von Akira angefertigt hatte. War das wohl der eigentliche Grund für den Wechsel in die Dayclass?
Kaum dass es läutete sprang Zero von seinem Platz auf und wollte fluchtartig den Raum verlassen. „Wo willst du hin? In fünf Minuten geht es weiter!“, bemerkte Akemi. „Weg von dir!“, knurrte Zero als Antwort und rauschte aus dem Klassenzimmer. Akira warf Akemi noch einen verwirrten Blick zu, als sie aufsprang und Zero hinterherjagte. //Das will ich jetzt endgültig klären!//, dachte Akemi.
„Was ist denn verdammt nochmal mit dir los?!“, rief sie Zero hinterher.
„Was mit mir los ist? Du flirtest mit Vampiren! Als Vampirjägerin flirtest du mit Vampiren!“, rief er aufgebracht. „Von wegen!“, schrie Akemi. Zero drehte sich zu ihr um. „Ein Blinder konnte sehen, wie du ihn angeschmachtet hast und überhaupt! ‚Klar darfst du dich neben mich setzen‘.“, imitierte er eine Mädchenstimme, die Akemi nicht als die ihre identifizierte, auch wenn sie wusste, dass er nie nachmachte. „So benimmt sich keine Vampirjägerin.“, brauste Zero auf. Akemis Lippe bebte vor Zorn. „Das sagt der Vampirjäger, der selbst ein Vampir ist!“, schrie sich wütend. Das war der Punkt, an dem Akemi und Zero sich mit Beleidigungen bewarfen. „Vollidiot!“ – „Zicke!“ – „Nichtskönner!“ – „Vampirschlampe!“ – „Arschloch!“ Dass von Zero erst nichts mehr kam, bemerkte Akemi gar nicht, so beschäftigt war sie, sich neue Schimpfwörter auszudenken. „HALT DIE KLAPPE!“, schrie Zero sie an. Akemi verstummte schlagartig und hätte sich am liebsten selbst dafür geohrfeigt. Sie zwang sich zur Ruhe und erklärte leise: „Mir ist Aido egal. Auch sonst kümmere ich mich nur um Vampire, wenn sie Ärger machen. Mein Herz habe ich an einen verschenkt, der es eigentlich gar nicht verdient hat! Du weißt doch, dass-“ Plötzlich konnte sie nicht weiterreden. Fremde Lippen pressten sich auf ihre. Scharfe Zähne rissen ihre Lippe auf und sie schmeckte Verlangen und ihr Blut im Kuss. Mit geschlossenen Augen atmete sie schnell ein und aus und nahm den Duft von dunkelroten Rosen war. Einen Duft, den sie seit jeher mit ihm verband. „Zero…“, flüsterte sie in den Kuss. Akemi schlug die Lider nach oben und blicke in die helllila Augen des Jungen, dem sie ihr Herz geschenkt hatte. ER ließ nur kurz von ihr ab, dann neigte er sanft ihren Kopf zur Seite. „Akemi…“ Sie blickte ihn nur warm an. Er küsste kurz eine Stelle an ihrer Kehle, dann biss er zu. Akemi schnappte nach Luft. Ein Vampir – Er biss sie! Mit den geübten Handgriffen einer Jägerin schleuderte sie Zero gegen die nächste Wand. Tränen standen in ihren Augen. „Zero! Sag mir… ging es nur um mein Blut?“ Zero blickte an ihr vorbei – ins Leere. Die zielgerichteten lila Augen blickten auf etwas, das nur Zero sehen konnte. „Ja… ich habe heute noch keine Bluttablette genommen.“ Akemi wurde schlecht. Sie presste die Finger auf ihre Wunde am Hals und bewegte sich kriechend so weit von Zero weg, bis sie an der anderen Wand des Ganges verharren musste. Zero richtete sich langsam wieder auf und wischte sich das Blut vom Mund. „Akemi… lass mich dich zum Rektor bringen.“ Er blickte auf sie herab. Unter seinem Blick kam sie schwankend wieder auf die Beine. Zero versuchte, einen Arm um sie zu legen, um sie zu stützen, aber sie drückte ihn weg. „Fass mich nicht an!“, zischte sie.

Im Klassenzimmer hatte Akira eine durchaus vergnügliche Pause. Auch wenn sie eine Vampirjägerin war, so ernst wie Zero oder Akemi nahm sie die Feindschaft nicht. Sie war der Meinung, dass die einzig bösen Vampire die Level-Es und die, die Menschen dazu machten, waren. Sie redete also, dieser Philosophie folgend, viel und gerne mit Aido und ignorierte die todbringenden Blicke ihrer Mitschülerinnen. „Weißt du eigentlich, wie sie dich nennen?“, kichterte sie aufgeregt. Aido lächelte sie an. „Nein, wie?“, fragte er. „Idol-Senpai!“, japste sie. Er grinste breiter. „Weißt du was, mich mehr interessiert? Ich wüsste gerne, ob du mich auch so nennst?“ Aido zwinkerte Akira zu, der es sogar ausnahmsweise die sonst so große Klappe verschlagen hatte.